Über 25 Jahre in Afrika!
Cornelia Wüsthoff wurde von unserer Gemeinde im September 1989 zum ersten Mal in Zusammenarbeit mit Wycliff Deutschland an die Côte d‘ Ivoire (Elfenbeinküste) in Westafrika ausgesandt. Bis 2004 arbeitete sie dort im Team mit Dr. Inge Egner, ebenfalls von den Wycliff-Bibelübersetzern, zunächst in einem Übersetzungsprojekt für die Bakwe-Sprache, und von 1992-2004 in einem Projekt für die Godje-Sprache. 2004 ging das Godje-Projekt in einheimische Leitung über. Seit 2007 unterrichtet Cornelia Wüsthoff Griechisch und Bibelübersetzung an der FATEAC (Faculté de Théologie Évangélique de l‘ Alliance Chrétienne), einem theologischen Seminar in Abidjan (Elfenbeinküste).
Dort können Studenten aus ganz Westafrika einen Magister in Theologie mit Spezialisierung in Bibelübersetzung erwerben.
Frage FEG: Wie kamst du darauf, mit Wycliff zu arbeiten?
Antwort CW: Wycliff kannte ich eigentlich schon immer, denn meine Mutter bekam die „Wycliff-Nachrichten“ ins Haus. Besonders fasziniert hat mich dort immer die Rubrik: „Dem Übersetzer in die Werkstatt geschaut“. Wie übersetzt man Schnee oder Wein, wenn diese Dinge vor Ort unbekannt sind? Oder wie erklärt man Gnade, Güte, Barmherzigkeit in einer anderen Sprache? Dass Übersetzer quasi ohne Lexikon arbeiten bzw. dasselbe erst selbst erstellen müssen, das schien mir doch sehr schwierig. Als ich dann selbst „Übersetzen“ studierte, fand ich , dass es auch mit Lexikon noch schwierig genug war, vom Deutschen ins Französische oder vom Spanischen ins Deutsche zu übersetzen.
Frage FEG: Und was hat dich dann motiviert, in die Mission zu gehen?
Antwort CW: Diese Frage ist nicht so einfach zu beantworten. Missionsbefehl? Mithelfen, dass alle Menschen Zugang zu Gottes Wort haben? Gottes Führung? – Heute im Rückblick würde ich sagen, Gott hat einfach viele kleine Wegweisungen (seinerseits) und Schritte (meinerseits) benutzt, dass ich da gelandet bin, wo ich heute bin und wo Er mich haben wollte/will.
Also kein großes Aha-Erlebnis oder ein Bibelvers, und ich wusste: Ja, das ist es! Aber Gott hat mir auf dem Weg immer wieder bestätigt, dass ich da, wo ich war, am richtigen Platz war (auch wenn ich zwischendurch mal unsicher war).
Frage FEG: Wie kamst du in die Gemeinde und welche Rolle hat deine Gemeinde bei deinem Weg in die Mission gespielt?
Antwort CW: Eine große! Ich war, wie gesagt, erst seit Studienzeiten Christ, und fand meine erste Anstellung in Düsseldorf. Auf der Suche nach einer lebendigen Gemeinde blieb ich in der FeG hängen, weil mir die Gottesdienste dort gut taten und weil es damals den Kreis „Junge Gemeinde“ gab, in dem ich sofort Anschluss fand. Im Ältestenkreis fand ich auch Ansprechpartner für meine Fragen (ob ich denn wohl in die Mission gehen sollte/könnte . . .). Auch Anfragen und Bedenken der Gemeinde kamen da zur Sprache. 1986 kündigte ich meine Arbeitsstelle und machte ein dreimonatiges Praktikum in der Elfenbeinküste. Dort in der afrikanischen Savanne erreichte mich dann ein Brief im Namen des Ältestenkreises mit der Mitteilung, dass die Ältesten meine „Ausbildung und Arbeit mit Wycliff“ nach Kräften unterstützen würden. Das hat mich damals SEHR ermutigt und auf meinem Weg bestätigt.
Frage FEG: Nun bist du schon über 25 Jahre in Afrika! Herzlichen Glückwunsch! Oder ist das kein Grund zum Gratulieren?
Anwort CW: Doch, irgendwie schon. Ich staune ja selbst, dass ich schon über 25 Jahre in Afrika sein darf. Natürlich gab es sowohl schöne als auch schwierige Erfahrungen – wie überall. Aber ich empfinde es wirklich als Privileg, in einem multikulturellen Team (am theologischen Seminar) integriert zu sein und eine Arbeit zu machen , die ich sehr gerne tue.
Frage FeG: Was wünschst du dir für die nächsten 25 Jahre?
Antwort CW: Dass mein Leben auf Gott ausgerichtet bleibt und dass ich in Gottes Gegenwart lebe!